Bundesverband Mittelständischer Werte-Logistiker e.V.

BMWL – Banken-Automatisation fordert verlässliche Geld- und Wertdienstleistung

„Der angekündigte Zusammenschluss der Taunus Sparkasse und der Frankfurter Volksbank steht symbolisch auch für den Abnabelungsprozess von Banken- und Kreditinstituten, die Bevölkerung mit Bargeld zu versorgen“, bemerkt Bernd Herkströter, BMWL Vorsitzender, hinsichtlich aktueller Prozesse bei Banken und Kreditinstituten. Obwohl die Notwendigkeit zu Fusionen im Bankensektor möglicherweise ökonomisch nachvollziehbar seien, dürfe nicht vergessen werden, dass Bank- und Finanzgeschäfte auf Vertrauen basierten und ihre Verlässlichkeit wichtig für die Innere Sicherheit sowie Ordnung sein können.

Da Banken und Kreditinstitute selbst kaum noch über die Fähigkeiten und Kapazitäten verfügten, ihre eigenen Automaten mit Bargeld zu versorgen oder gar zu warten, „wird durch die vertrauensvolle, verlässliche und sichere Bargeldversorgung unserer Branche nicht nur ihre volkswirtschaftliche sondern auch ihre Relevanz für Sicherheit und Ordnung in Deutschland deutlich”, betonte Bernd Herkströter, Vorsitzender des Bundesverbandes Mittelständischer Werte-Logistiker BMWL.

Damit die Bürgerinnen und Bürger Zugang zu ihrem Bargeld erhielten, trüge die europaweit – noch – einzigartige und vornehmlich mittelständisch geprägte Geld- und Wertdienstleisterstruktur in Deutschland bei. „Als Mittelstand haben wir unsere Leistungsfähigkeit in verschiedenen Krisen der zurückliegenden 15 Jahre eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, so Herkströter. Er erinnerte dabei an diverse Gewerkschaftsstreiks, an die Heros-Pleite und die vielen zusätzlichen Dienstleistungen, die im Rahmen der Versorgung der Geldausgabeautomaten während der Finanz- und Wirtschaftskrise durchgeführt wurden.

Mit Blick auf den Abbau mitarbeiterbezogener Filialen beobachte die Branche den Aufwuchs automatengestützter SB Stellen. “Wir können diesen Prozess nicht nur bei Sparkassen und Volksbanken erkennen. Auch ausschließlich auf Automatenbetrieb basierende Kreditinstituten, die den Standort Deutschland für sich erkannt haben, beteiligen sich mit Automatenaufstellungen an dieser Entwicklung”, so Herkströter weiter. Dieser Trend könne Zuwächse für die Geld- und Wertdienstleister im Rahmen der Bargeldversorgung und der technischen Wartung nach sich ziehen. Herkströter blicke allerdings kritisch auf aktuelle Branchenentwicklungen der Geld- und Wertdienstleister in Deutschland.

Denn leider setze sich auf dem Markt der Geld- und Wertdienstleister der seit einigen Jahren andauernde und zudem durch Töchter ausländischer Weltkonzerne gespushte Konsolidierungsprozess fort. Dieser könne die Zerschlagung der traditionsreichen mittelständischen Geld- und Wertdienstleisterstruktur in Deutschland zum Ziel haben. Die Auswirkungen dieses Prozesses könnten dazu führen, dass die verlässliche Betreuung von SB Stellen insbesondere in Krisenzeiten in Gefahr gerät. “Bisher konnten sich Banken, Handel und Kreditwirtschaft auf die Mittelständler verlassen, wie wir in der Heros-Pleite 2006 bewiesen haben. Das gelangt jedoch nur, weil es uns gab”, weiß Herkströter aus langjähriger Erfahrung. Die Politik müssen sich der strategischen Bedeutung des Mittelstandes der Geld- und Wertdienstleister in der Kritischen Infrastruktur Bargeldversorgung bewusst werden, „denn sollte es zu Schwierigkeiten beim Zugang der Bevölkerung zu Bargeld kommen, könnten diese Auswirkungen auf die Sicherheit und Ordnung haben“, so Herkströter abschließend.

Daher erwartet der BMWL auch die Unterstützung aus der Politik und der Deutschen Bundesbank, um die Aufrechterhaltung der europaweit – noch – einzigartigen und krisenbewährten mittelständischen Geld- und Wertdienstleisterstruktur in der Kritischen Infrastruktur Bargeldversorgung sicherstellen zu können.