BMWL mahnt ver.di zu Verhältnismäßigkeit
Berlin, 02.01.2019 – Mit Unverständnis reagiert der Bundesverband Mittelständischer Werte-Logistiker BMWL auf die heutigen Streiks von ver.di. „Es ist mir völlig unklar, was die ver.di Funktionäre motiviert, noch vor den kommenden Verhandlungen einen Streik vom Zaun zu brechen“, betont BMWL Vorsitzender Bernd Herkströter. Obwohl der BMWL keine unmittelbare Tarifpartei sei, „vertreten wir die Interessen insbesondere der Mittelständler im Bereich Geld- und Werte-Logistik“. Vor dem Hintergrund einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für eine reibungslose und sichere Bargeldversorgung gelte es, dieVerhältnismäßigkeit der ver.di-Forderungen von über 16 Prozent zu diskutieren.
Bargeldversorgung – auch – durch Mittelstand gesichert
Aus seiner langjährigen Erfahrung als geschäftsführender Gesellschafter des Bereichs Geld und Wert der Wuppertaler Wach- und Schließgesellschaft (WSG) weiß Herkströter, „dass wir als Mittelständler in dieser Branche immer dafür Sorge getragen haben, eine reibungslose und sichere Bargeldversorgung der Bevölkerung und des Einzelhandels sowie der Kreditwirtschaft und Banken zu gewährleisten“. Dies werde auch in diesem Fall so sein. Doch gerade bei Streiks oder in anderen Ausnahmesituationen zeige sich deutlich, welche Bedeutung die – noch – in Deutschland existierende mittelständische Geld- und Wertdienstleisterstruktur für die Kritische Infrastruktur Bargeldlogistik habe. „Da wir uns als Mittelständler an nachhaltiger Entwicklung orientieren und langfristig investieren, nehmen wir unsere Verantwortung für Mitarbeiter, Angehörige und unser soziales Umfeld zukunftsorientiert wahr“, so Herkströter. Möglicherweise seien dies auch Gründe dafür, dass ver.di eher bei den Großen in der Branche aktiv sei und für erhebliche Schwierigkeiten sorge.
Personalkostenanteil extrem hoch – Unverhältnismäßige Lohnerhöhungen gefährden Arbeitsplätze
Die Wertschätzung der Mitarbeiter im Bereich Geld- und Wertdienstleistungen für die volkswirtschaftlich relevante Bargeldlogistik zeige sich bereits in den aktuell existierenden Brutto-Stunden-Grundlöhnen. In Nordrhein-Westfalen erhalten Mitarbeiter für eine ungelernte Tätigkeit im Bereich der Bargeldbearbeitung 13,56 Euro und im Transport 16,53 Euro. „Forderungen von Lohnerhöhungen um 3 Euro in zwei Jahren bedeuten überschlägig deutlich über 16 Prozent“, so Herkströter. Das sei ein Schluck aus einer Flasche, deren Inhalt vor dem Hintergrund eines seit Jahren andauernden Preiskampfes im Markt, dem von den Banken und der Kreditwirtschaft unterstützten „Krieg gegen das Bargeld“ und fortschreitender Digitalisierung im Zahlungsverkehr unverhältnismäßig sei. „Als Mittelständler müssen wir uns täglich diesen Herausforderungen stellen und unseren Auftraggebern eine Dienstleistungsqualität bieten, die wettbewerbsfähig und bezahlbar ist. Was in einer Branche, in der der Personalkostenanteil extrem hoch ist, ohnehin schwierig ist“, bemerkt BMWL Vorsitzende Herkströter. Daher könnten Arbeitsplätze nur gesichert werden, wenn Lohnforderungen maßvoll und Diskussionen auf Augenhöhe geführt würden. „Angesichts des vorliegenden Arbeitgeberangebotes von bis zu 9,4 Prozent sollten sich die ver.di Funktionäre ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst werden und zu einem vernünftigen sowie zielorientierten Verhandlungsverhalten zurückkehren“, so Bernd Herkströter abschließend.
Ansprechpartner:
Bernd Herkströter (Vorstandsvorsitzender)
BMWL Bundesverband Mittelständischer Werte-Logistiker e.V.
TGS Ostendstraße 25
12459 Berlin
Telefon: (030) 53 21 77 47