Gute Nachrichten – Bargeld weiterhin sehr beliebt
Berlin/Leipzig, 22. September 2017 – Vom 18. bis 19. September führte das BMWL Mitglied ALVARA Cash Management Group AG in Leipzig seine 7. ALVARA Innovationstage durch. Mit dem Thema „Digitalisierung kennt keine Grenzen – Bargeldprozesse 2.0“ sorgten der Vorstandsvorsitzende Bernd Hohlfeld und sein Team für großes Experteninteresse aus dem In- und Ausland.
Hochkarätige Referenten, über 140 Teilnehmer aus sechs Ländern sowie zahlreiche Aussteller bewiesen erneut, dass sich die ALVARA Innovationstage in den zurückliegenden zwölf Jahren als Expertentreff etabliert haben. „Mich begeistert, dass Bernd Hohlfeld damit dem ALVARA Anspruch, die Interessen aller Bargeldakteure im Finanzbereich und Handel sowie der Wertdienstleister zu verstehen und vernetzte Lösungen zu schaffen, gerecht wird. Und mit diesem Format Fakten für einen aktiven Austausch der Akteure geschaffen hat“, freut sich Bernd Herkströter, Vorsitzender des Bundesverbandes Mittelständischer Werte-Logistiker BMWL. – Und aller Digitalisierung zum Trotz werde Bargeld auch künftig eine wichtige Rolle im deutschen Zahlungsverkehr spielen!
Aller Digitalisierung zum Trotz – Bargeld bleibt!
Die inhaltliche Gestaltung war geprägt von perspektivisch und theoretischen sowie auf Praxiserfahrungen basierenden Vorträgen. Zusammenfassend wurde deutlich, dass die deutsche Bevölkerung ergänzend zum Bargeld verschiedene digitale Zahlungsmöglichkeiten und -dienste wahrnimmt. Jedoch waren sich die Experten von Banken, Handel und Wertdienstleistern einig, dass das Bargeld auch weiterhin beim Bürger hoch im Kurs stehe. Bargeld sei in Deutschland kultivierte Tradition, als Wertaufbewahrungsmittel anerkannt und böte ein Höchstmaß an Anonymität. „Insbesondere in Krisenzeiten, wie in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2007/2008, hat sich gezeigt, dass die Nachfrage der Bevölkerung an Bargeld deutlich stieg“, betont der BMWL Vorsitzende Bernd Herkströter. Aus Sicht der Geld- und Wertdienstleister sei Interessant, dass die Deutsche Bundesbank im Handel durchaus einen Partner bei der Bargeldversorgung der Bevölkerung zu sehen scheint. Erwin Gladisch, Leiter der Hauptgruppe Betriebsübergreifende Verfahren im Zahlungsverkehr, bemerkte, dass unter anderem durch die Filial-Reduktion der Kreditwirtschaft Veränderungen hinsichtlich der Bargeldversorgung der deutschen Bevölkerungen anstünden. So könne beispielsweise „Cash-Back“ im Handel als beginnender Prozess einer Bargeldversorgung jenseits der Filialen der Kreditwirtschaft und der bundesweit rund 60.000 Geldausgabeautomaten verstanden werden.
90 Prozent mittelständischer Händler benötigen Münzgeld – Wertdienstleister mit 9,6 Cent pro Rolle günstigster Partner!
Aus dem Bereich Zahlungsverkehr und Logistik des Handelsverbands Deutschland (HDE) bemerkte Ulrich Binnebößel, dass sich auch im Handel das Bargeld als Zahlungsmittel großer Beliebtheit erfreue. So benötigten laut einer Umfrage circa 90 Prozent der mittelständischen Händler Münzgeld, um Wechselgeld zu haben. Allerdings, so Binnebößel weiter, sei die Bereitschaft, die Dienste eines Wertdienstleister für die Versorgung mit Münzgeld in Anspruch zu nehmen, nicht stark ausgeprägt. „Und das, obwohl wir mit durchschnittlich 9,6 Cent pro Rolle deutlich unter dem Durchschnittswert von 36,3 Cent liegen“, stellt Bernd Herkströter fest. Dennoch bemerkte auch Binnebößel, dass das Zahlungsverhalten des Kunden sich schleichend vom baren zum unbaren Zahlen entwickele. Zwar werden laut EHI Studie von 2016 immer noch knapp 78 Prozent der Zahlungen bar getätigt, jedoch handele es sich hierbei häufig um Beträge unterhalb von 20 Euro. Und die Girocard mit dem „tap & go“ Verfahren ohne Pin Einkäufe von bis zu 25 Euro tätigen zu können, greife genau hier an. Einer Abschaffung von Münzen oder Rundungstendenzen, wie in anderen europäischen Ländern, stelle sich Handel, so Ulrich Binnebößel weiter, gänzlich entgegen. Man wolle auch die 1-Cent-Münze weiter behalten. Und das nicht nur, um einen Glücksbringer am Leben zu erhalten, sondern auch für die Preisauszeichnung. In der Schlussdiskussion wollte Binnebößel nicht ausschließen, dass der Handel unter noch zu bestimmenden rechtlichen Rahmenbedingungen intensiver in die Bargeldversorgung der deutschen Bevölkerung einsteigen könnte; jedoch zeichne sich dies noch nicht ab. „Für uns bedeutet das, dass wir weiterhin am Puls der Zeit bleiben und für unsere Kunden aus dem Handel intensiver als vertrauensvolle sowie preisbewusste Partner auftreten müssen“, fasst Bernd Herkströter abschließend zusammen.
Ansprechpartner:
Bernd Herkströter (Vorstandsvorsitzender)
BMWL Bundesverband Mittelständischer Werte-Logistiker e.V.
TGS Ostendstraße 25
12459 Berlin
Telefon: (030) 53 21 77 47