Transportversicherer – Die Achillesferse der Geld- und Wertdienstleister?
Berlin, 01.10.2020 – Seit Mitte März dieses Jahres wütet die Corona-Pandemie in Deutschland, Europa und der Welt. Nun treffen ihre Auswirkungen die vornehmlich mittelständisch geprägte Geld- und Wertdienstleisterbranche. „Und das in einem Bereich, wo wir es alle nicht erwartet hätten“, bemerkt BMWL Vorstand Bernd Herkströter. Anscheinend sind die Transportversicherer, die für die systemrelevante Branche in der Kritischen Infrastruktur Bargeldlogistik existenziell sind, auf Grund erheblicher Schadenszahlungen im Rahmen der Pandemie dermaßen belastet, dass Versicherungsdeckungen ab einer bestimmten Haftungsgröße für exponierte Risiken so gut wie nicht zu erhalten sind.
Die Transportversicherung als existenzielle Voraussetzung für den Betrieb eines seriösen Geld- und Wertdienstleisters scheint die Achillesferse einer bewährten mittelständisch geprägten Branche, die zur Kritischen Infrastruktur Deutschlands zähle, zu werden.
Corona-Pandemie-Schadensregulierungen ausschlaggebend?
In der Konsequenz könne dies bedeuten, dass ein Versicherungswechsel oder ein Schadensfall zum jetzigen Zeitpunkt zum Verlust des Versicherungsschutzes führt. Damit sind insbesondere mittelständische Unternehmen existenziell bedroht, wie der langjährige und erfolgreiche geschäftsführende Inhaber Bernd Herkströter seit dem 25. September aus eigenem Erfahren weiß. „Ohne Vorwarnung erhielten wir ein kurz gefaßtes Schreiben, aus dem hervorging, dass auf Grund der erheblichen Schadenszahlungen, die Transportversicherer im Rahmen der Pandemie geleistet hätten, eine Anschlussdeckung für Geld- und Wertdienstleistungen zur Zeit nicht zur Verfügung stehe. Das”, so ein erschütterter Herkströter weiter, „hat uns eiskalt und unvorbereitet getroffen”. Schließlich gefährde dieses kurze Schreiben nicht nur seine unternehmerische Existenz, sondern bedrohe auch seine Mitarbeiter mit Arbeitslosigkeit.
Deutsche Geld- und Wertdienstleisterstruktur gefährdet?
Die Transportversicherung als existenzielle Voraussetzung für den Betrieb eines seriösen Geld- und Wertdienstleisters werde somit zur Achillesferse einer bewährten mittelständisch geprägten Branche, die zur Kritischen Infrastruktur Deutschlands zählt. Hier müsse die Politik handeln. „Ansonsten wird unsere in Europa einzigartige und krisenfeste Geld- und Wertdienstleisterstruktur nachhaltig zerstört“, so Herkströter weiter. Denn für mittelständische Geld- und Wertdienstleister bestünden nahezu keine Möglichkeiten, sich auf dem internationalen Markt eine entsprechende Transportversicherung zu organisieren. Da der deutsche Markt übersichtlich viele Versicherungsanbieter habe, „wäre das unser aus“, bewertet Bernd Herkströter die Entwicklung. Die politischen und behördlichen Entscheider müssten sich darüber im Klaren sein, dass die Bargeldversorgung der Bevölkerung in Deutschland ernsthaft bedroht sei.
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